1. Kirchliche Schulen und Klosterschulen
- Kirchliche Schulen, die von Priestern und Mönchen geführt wurden, waren die Hauptinstitutionen für grundlegende Bildung, besonders in ländlichen Gegenden.
- Unterricht in Klosterschulen beschränkte sich meist auf Lesen, Schreiben und religiöses Wissen. Viele Schüler lernten das Lesen, um die Bibel studieren zu können, oft auf Latein.
- Die Schulen waren für Jungen vorgesehen; Mädchen hatten kaum Zugang zu formeller Bildung und wurden meist zuhause in Haushaltsführung und manchmal in Lesen und Handarbeiten unterwiesen.
2. Universitäten und Akademien
- Universitäten existierten bereits, waren aber dem Adel, dem Klerus und wohlhabenden Bürgern vorbehalten.
- Der Lehrplan an Universitäten konzentrierte sich auf Theologie, Philosophie, Medizin und Rechtswissenschaften. Mathematik und Naturwissenschaften wurden in Grundzügen gelehrt, aber stark von religiösen Weltanschauungen beeinflusst.
- Akademien in größeren Städten förderten militärisches und strategisches Wissen für zukünftige Offiziere und adlige Politiker.
- Einige Akademien lehrten auch fremde Sprachen und Etikette, was für eine Karriere am Hof vorteilhaft war.
3. Privatlehrer für den Adel
- Reiche Adelsfamilien konnten Privatlehrer einstellen, die ihre Kinder individuell unterrichteten. Diese Lehrer waren oft gebildete Männer, die neben Religion und Geschichte auch Sprachen, Mathematik, Musik und Kunst vermittelten.
- Für adlige Frauen wurden spezielle Gouvernanten eingesetzt, die sie in Etikette, Tanz, Handarbeit und sozialen Künsten unterwiesen.
4. Handwerkslehren und Zünfte
- In den Städten und auf dem Land war das Handwerk die häufigste Form praktischer Ausbildung. Jungen aus einfachen Verhältnissen konnten eine Lehre bei einem Meister beginnen, um das Handwerk zu erlernen.
- Die Zünfte regulierten Ausbildung, Zugang zum Beruf und sogar den Lebensstil der Lehrlinge und Gesellen. Wer eine Lehre abschloss, konnte als Geselle arbeiten und mit Glück irgendwann zum Meister aufsteigen.
- Mädchen lernten einfache Handwerke oder halfen in der Familie, wobei sie Wissen hauptsächlich durch die Praxis und innerhalb der Familie erwarben.
5. Magische Bildung
- Magische Bildung wurde meist von Geheimgesellschaften und Zirkeln organisiert und war nur einer sehr kleinen, elitären Gruppe zugänglich. Der Zirkel des Sodalitas Arcanum und andere magische Vereinigungen förderten ausgewählte Schüler, die oft einer strengen moralischen und magischen Prüfung unterzogen wurden.
- Die Ausbildung beinhaltete das Studium alter Manuskripte, die Arbeit mit magischen Artefakten und intensive Studien der arkanen Wissenschaften und der Astronomie. Magische Akademien wurden streng geheimgehalten, und ihr Wissen galt als gefährlich und machtvoll.
6. Verhältnis zu sozialen Schichten und der Kirche
- Die Kirche spielte eine zentrale Rolle in der Bildung und kontrollierte das Wissen und die Lehre. Naturwissenschaftliche Erkenntnisse, die im Widerspruch zu religiösen Lehren standen, wurden oft unterdrückt.
- Bildung war eng an den Stand gebunden: Während der Adel und wohlhabende Bürger Zugang zu einer gewissen Bildung hatten, waren die meisten Bauern und Arbeiter Analphabeten und erlernten nur grundlegende Fähigkeiten durch die tägliche Arbeit.
- Durch die Verbindungen von Magie und Macht, die in einigen Bereichen genutzt wurden, wurde Bildung – besonders in Verbindung mit magischem Wissen – oft misstrauisch beäugt und von der Inquisition verfolgt, die abweichende Lehren als Ketzerei ansah.
Insgesamt zeigt das Bildungssystem dieser Zeit ein stark hierarchisches und eingeschränktes Bild, das Bildung hauptsächlich in den Dienst von Religion und Stand stellte. Nur wenigen war der Zugang zu umfassendem Wissen möglich, und die Mehrheit der Bevölkerung hatte keinerlei Zugang zu formaler Bildung.
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