Die Prager Burg, ein massiver Komplex auf einem Hügel oberhalb der Moldau, ist das Herzstück der Macht in Böhmen. Sie thront über der Stadt wie ein stiller Wächter, mit hohen Mauern, die sowohl Stärke als auch Kontrolle symbolisieren. Seit Jahrhunderten ist sie Sitz der böhmischen Könige und nun der kaiserlichen Verwaltung.
Beim ersten Blick mag sie beeindruckend und unbezwingbar wirken, doch die Narben des Krieges sind auch hier sichtbar. Die äußeren Verteidigungsanlagen wurden verstärkt, die Tore streng bewacht. Innerhalb der Mauern erstrecken sich Paläste, Kapellen und Höfe, die von glanzvollen Zeiten erzählen – aber die Glorie ist verblasst. Heute sind die Gänge erfüllt von den Echos der Kriegspolitik: Soldaten, Beamte und Diplomaten strömen durch die Hallen, begleitet von einer allgegenwärtigen Atmosphäre des Misstrauens.
Besonders eindrucksvoll ist der Alte Königspalast, ein Symbol mittelalterlicher Pracht, der mit seinem Vladislav-Saal schon Turnieren und königlichen Zeremonien diente. Direkt daneben steht die **St.-Veits-Kathedrale**, deren hoch aufragende Türme das Zentrum der Burg überragen. Ihr Inneres bietet einen Hauch von Ewigkeit, doch auch hier hat die Macht des Klerus Spuren hinterlassen.
Abseits der Hauptgebäude findest du verwinkelte Gassen wie das Goldene Gässchen, das Alchemisten, Magier und Soldaten im Dienst des Kaisers beheimatet.
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