Eine Reise von Wien nach Prag, etwa 300 Kilometer entfernt, hätte mit einem Pferd ungefähr 5–6 Tage gedauert, wenn das Wetter günstig war und keine unerwarteten Hindernisse auftraten. Reiste man zu Fuß, so konnte der Weg bis zu zwei Wochen dauern. Reisende, vor allem Händler, Diplomaten oder Boten, mussten oft in Gasthäusern oder Klöstern Rast machen, wo sie inmitten von Fremden aus verschiedenen Regionen übernachteten. In diesen Gasthäusern wurden Neuigkeiten und Gerüchte ausgetauscht, die oft die einzige Möglichkeit waren, vom Krieg und den politischen Entwicklungen zu erfahren.
Reisen war meist den Wohlhabenden vorbehalten, und viele mussten sich Karawanen oder Handelszügen anschließen, um sicherer zu sein. Besonders für Menschen mit weniger Mitteln war das Reisen ein seltenes Unterfangen, das meist aus purer Notwendigkeit geschah – sei es, um Arbeit zu suchen, Nachrichten zu überbringen oder vor dem Krieg zu fliehen.
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