Die Vorräte der Stadt sind fast erschöpft. Die Felder außerhalb wurden geplündert oder verbrannt, der Handel stockt, und die Kornspeicher sind beinahe leer. Brot ist zum Luxusgut geworden und dazu noch schimmlig, teuer und oft nur gegen Bestechung zu bekommen. Während die Reichen sich in ihren Vierteln verschanzen, hungert der Rest der Bevölkerung.
Die Versorgungsrouten sind eingeschneit, und gegnerische Truppen fangen jeden Nachschub ab, der Prag erreichen soll. In den Gassen wird geflüstert, dass die Ratsherren ihre eigenen Lager schützen, während Kinder auf den Straßen nach Essensresten suchen.
Schlägereien auf den Märkten, Diebstähle in den Vorratskammern und wachsende Wut in den Armenvierteln treiben die Stadt an den Rand eines Aufstands.
Ein Vorfall sorgt für besondere Empörung: Zwei Kinder wurden beim Stehlen von Rüben erwischt. Ihre Mutter flehte auf offener Straße um Gnade – vergeblich. Seitdem gehen Gerüchte um, dass jemand begonnen hat, den Hunger der Menschen für eigene Zwecke auszunutzen.
Wer verteilt Brot in den Nächten – und was verlangt er dafür?
Warum verschwinden ganze Lieferungen spurlos?
Und wie lange, bis der Hunger mehr fordert als nur Moral?

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