von Dornhain
mit Geheimnis

- 20-25 jahre
- Mensch
- Adelige
- single
- Kleinseite
- Adel
Dann kam dieser... Vorfall. Niemand sagt es, aber jeder weiß etwas anderes. Ich habe aufgehört, die Geschichten zu zählen. Sie reichen von einer Affäre mit einem Magier bis zu einem Fluch, der angeblich den kaiserlichen Garten verdorren ließ. Schön wär’s, wenn ich so viel Macht hätte. Aber das mit dem Magier bleibt zwischen mir, ihm und dem Priester im Beichtstuhl.
Jetzt sitze ich in Prag im Haus meines Onkels und trinke Tee. Mein Onkel hält täglich Messe und ich halte täglich die Fassade. Meine Hände falten sich von allein, aber ich bete nicht mehr zu Gott. Ich fürchte er hört uns schon lange nicht mehr zu. Ich verbringe meine Tage mit lesen, beten und sticken unter der ständigen Beobachtung meiner Tante. Ich lausche dem Gerede über Ketzer, Hexen und Krieg, als ginge es um das Wetter, wenn sich die "Damen" im Salon versammeln und denke dann an meinen Magier.
Manchmal denke ich auch an Max. Mein ehrenwerter Cousin, der Soldat spielt irgendwo oben in der Burg, während ich hier brav die Rolle der Geläuterten übernehme. Wir sind uns ähnlicher, als ihm lieb wäre. Beide Dornhains, beide zu stolz, um uns beugen zu lassen.
Und nachts, wenn Prag schläft, frage ich mich, ob das Schlimmste, was man einer Frau antun kann, wirklich die Verbannung ist. Oder das Warten darauf, endlich frei zu sein.
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