Das Heilige Römische Reich, ein Mosaik aus Fürstentümern, Bistümern und freien Reichsstädten, ist das Epizentrum des Dreißigjährigen Krieges. Die Konflikte zwischen Katholiken und Protestanten haben das Reich zerrissen, und die Auswirkungen des Krieges sind überall spürbar. Doch der Krieg der Menschen wird zunehmend von einer neuen, übernatürlichen Bedrohung überschattet. Die Kunde von der Pest der Toten in Prag hat sich schnell verbreitet und bringt zusätzlich Angst in die ohnehin vom Krieg gebeutelten Länder.
Während die verschiedenen Fürsten und Kriegsparteien weiterhin um Macht und Einfluss kämpfen, berichten Reisende und Flüchtlinge von untoten Armeen, die durch die Lande streifen. Diese gespenstischen Erscheinungen sorgen für Panik, und die Bevölkerung flieht aus den betroffenen Gebieten. Magier und Gelehrte versuchen verzweifelt, die Verbindung zwischen der Pest und den magischen Ritualen in Prag zu verstehen, während einige Kriegsfürsten versuchen, die dunkle Macht für ihre eigenen Zwecke zu nutzen. Doch das Heilige Römische Reich steht am Rande des Zerfalls, da die Grenzen zwischen Krieg, Magie und Verderben immer mehr verschwimmen.
Österreich und Wien
Während Böhmen von der Pest der Toten heimgesucht wird, ist Österreich, insbesondere Wien, ein Zentrum dunkler Machtspiele und Intrigen. Die Hauptstadt des Habsburgerreiches, einst ein strahlendes Symbol der kaiserlichen Macht, ist nun ein Ort, an dem politische und übernatürliche Mächte aufeinanderprallen. Während der Krieg tobt, hat sich im Schatten der kaiserlichen Höfe eine uralte Vampir-Dynastie erhoben. Diese Blutsauger, die seit Jahrhunderten im Verborgenen leben, haben ihre Finger tief in den Intrigen des Habsburgerhofs.
Angeführt von dem mächtigen Vampirfürsten Erzherzog Alaric von Hohenfels, einem der ältesten und einflussreichsten Vampire in Europa, haben die Vampire ihren Einfluss auf das politische Geschehen ausgeweitet. Während der Adel sich auf den Krieg konzentriert, nutzen die Vampire die Verzweiflung der Menschen und den Zusammenbruch der Ordnung, um ihre Macht zu vergrößern. Sie manipulieren das kaiserliche Gefolge, korrumpieren einflussreiche Adelige und bringen unbemerkt ihre Rivalen zu Fall.
Doch ihr Ziel ist weit mehr als bloße politische Macht: Sie streben nach der vollständigen Kontrolle über die magischen und alchemistischen Künste, die im Sodalitas Arcanum und in Wien selbst verborgen liegen. Ihre Verbindung zu den untoten Mächten, die durch das Ritual in Prag entfesselt wurden, verleiht ihnen zusätzlich an Einfluss. Es heißt, dass Erzherzog Alaric selbst ein uraltes Ritual plant, um die Kontrolle über die Pest der Toten zu erlangen und seine untoten Heerscharen mit dieser neuen, schrecklichen Magie zu stärken.
In den dunklen Gassen Wiens flüstern Gerüchte über geheimnisvolle Verschwinden, nächtliche Morde und Adelige, die nie wieder das Tageslicht erblicken. Die Bevölkerung beginnt zu ahnen, dass eine finstere Macht hinter den Kulissen agiert, doch die Angst vor den Vampiren ist so groß, dass kaum jemand es wagt, laut darüber zu sprechen.
Während die Vampire ihre Macht über die Habsburger-Dynastie festigen, rüstet sich Wien nicht nur gegen die äußeren Feinde des Krieges, sondern auch gegen die Bedrohung aus den eigenen Reihen. Wer in den dunklen Kreisen der Stadt überleben will, muss sich mit oder gegen die Vampire verbünden – doch beides hat seinen Preis.
Skandinavien und die Werwölfe des Nordens
Im hohen Norden, in den weiten Wäldern und gefrorenen Ebenen Skandinaviens, regieren die Werwölfe. Sie haben den Krieg der Menschen bisher aus der Ferne beobachtet, doch die Pest der Toten und die wachsende Dunkelheit rufen sie nun auf den Plan. Die Werwölfe wittern die Schwäche der Menschen und beginnen, ihre Rudel zu versammeln. In den Grenzgebieten zu Deutschland dringen immer mehr Berichte über Angriffe von Werwölfen auf verlassene Dörfer und kleine Städte ein. Sie sind nicht nur Jäger, sondern auch Feinde der Untoten, und sie sehen in den Ereignissen in Prag eine Bedrohung für ihre eigene Existenz.
Frankreich und die religiöse Inquisition
Frankreich, das sich im Schatten des Krieges zu einer dominierenden Macht aufschwingt, ist zunehmend gespalten. Der Einfluss der Kirche und der fanatischen Inquisitoren wächst, besonders angesichts der Berichte über magische Korruption und die Pest der Toten. In Paris und anderen Städten sammeln sich Inquisitoren, die entschlossen sind, jeden zu vernichten, der mit der dunklen Magie in Verbindung steht. Der Glaube ist ihr mächtigstes Werkzeug, doch auch sie können sich der wachsenden Angst vor den unaufhaltsamen Untoten nicht entziehen. Die Inquisition schickt heimlich Agenten nach Prag, um die Magie zu untersuchen und, wenn möglich, zu vernichten.