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<div class="bd_title">Prag 1629</div>
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Prag im Jahr 1629 ist ein Zentrum des politischen und militärischen Konflikts, ein bedeutendes Symbol im Dreißigjährigen Krieg und heftig umkämpft. Die Stadt wird von den kaiserlichen Truppen unter Albrecht von Wallenstein kontrolliert, der mit eiserner Hand versucht, die Ordnung zu wahren. Trotzdem gibt es eine starke protestantische Präsenz unter dem Einfluss von Johann Georg von Brandenburg, dem ehemaligen Statthalter, dessen Anhänger sich in geheimen Treffpunkten und in den Stadtteilen um die Altstadt versammeln. Die Fraktionen kämpfen auf den Straßen der Stadt nicht nur mit Waffen, sondern auch mit Spionen und Intrigen um die Vorherrschaft.
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<div class="bd_title">Besatzung und Fraktionen</div>
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Die Kaiserlichen Truppen (Katholisch):
Sie haben strategische Punkte in Prag besetzt, insbesondere die Prager Burg und die Karlbrücke. Wallenstein kontrolliert die militärischen Entscheidungen von der Burg aus und lässt keine Protestanten in die Stadt, die sich offen gegen die kaiserliche Besatzung stellen. Der Einfluss des Kaisers und die katholische Macht sind im gesamten zentralen Bereich der Stadt spürbar, besonders nahe an den Residenzen der noblen katholischen Adligen.
Die Protestanten (Untergrundbewegung):
Protestantische Anhänger Johann Georgs und tschechische Nationalisten nutzen die abgelegenen Stadtviertel und Keller in der Altstadt, um Treffen zu organisieren und Widerstand zu leisten. Sie sind weniger auffällig und konzentrieren sich darauf, heimlich gegen die katholische Kontrolle zu agieren. Ihre Aktivitäten sind gefährlich und führen bei Entdeckung in der Stadt oft zur Festnahme oder schlimmerem.
Der Bettlerkönig und die Unterwelt:
In den Schatten der Altstadt regiert eine weitere, verborgene Macht – der *Bettlerkönig von Prag*. Er ist das Oberhaupt der Diebe, Bettler und Beutelschneider und hat seine eigenen Netzwerke in den verwinkelten Gassen und Armenvierteln der Stadt etabliert. Der Bettlerkönig schützt und organisiert die Ärmsten und Entrechteten, und seine Informationen und Dienste sind unter den Mächtigen heiß begehrt. Keinerlei Vergehen geschieht in Prags Straßen ohne sein Wissen, und nur wer sich seinen Regeln unterwirft, kann hier ungestraft agieren. Für die Bürger Prags, die zwischen die Fronten der Besatzung und des Widerstands geraten, ist der Bettlerkönig oft die letzte Zuflucht in einer düsteren Welt.
Neutrale und unabhängige Einheiten:
In Prag finden sich auch einige unabhängige Kräfte, die in einer neutralen Zone unter der Vermittlung von Magdalena von Thurn und Taxis operieren. Hier können Protestanten und Katholiken in Ausnahmefällen verhandeln, und Diplomaten wie Magdalena nutzen ihre Kontakte, um diese Zone in der Nähe des Rathauses aufrechtzuerhalten, wo sie der Besatzungsmacht weniger auffällt.
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<div class="bd_title">Der Alltag in der Stadt</div>
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Der Alltag in Prag ist düster und von ständiger Anspannung geprägt. Viele der einst prachtvollen Gebäude sind beschädigt oder von Schutt bedeckt. Die Märkte, früher lebhafte Handelsplätze, haben weniger Angebot, da der Zugang zu bestimmten Lebensmitteln und Gütern durch den Krieg erschwert ist. Der Handel findet größtenteils nur noch an festgelegten Tagen und in bestimmten Stadtteilen statt, die von kaiserlichen Soldaten überwacht werden.
Die Einwohner leben in ständiger Angst vor Repressalien durch die Besatzer oder Spione der protestantischen Widerstandsgruppen. Zudem leiden sie unter den Entbehrungen des Krieges: Nahrung ist knapp, der Zugang zu medizinischer Versorgung beschränkt, und Krankheiten breiten sich schnell aus. Besonders hart ist das Leben für die einfachen Bürger, die häufig zwischen den Fronten stehen. Viele suchen beim Bettlerkönig Zuflucht oder Unterstützung, in der Hoffnung, in dieser Zeit des Leids ein wenig Schutz zu finden. Bauern und Handwerker werden häufig zur Zwangsarbeit verpflichtet, um die Festungsanlagen zu verstärken oder Vorräte für die Soldaten zu beschaffen.
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<div class="bd_title">Das Umland</div>
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Das Umland von Prag ist ebenfalls stark vom Krieg gezeichnet. Dörfer und Höfe im näheren Umfeld der Stadt sind größtenteils verlassen, und die wenigen verbleibenden Bauern, die dort noch leben, haben sich in der Hoffnung auf Schutz eng zusammengeschlossen. Viele Dörfer sind entweder von kaiserlichen oder protestantischen Truppen besetzt oder zerstört, und kleinere Söldnerbanden nutzen die Unruhe, um dort zu plündern.
Die Straßen sind unsicher, und der Austausch zwischen Prag und den umliegenden Gebieten wird durch Straßenblockaden, Räuber und gelegentliche Gefechte erschwert. Die dichten Wälder und abgelegenen Pfade sind Rückzugsorte für Spione und Deserteure, die die Kontrolle der Armeen umgehen. In solchen versteckten Orten finden auch geheime Treffen der Protestanten und Verhandlungen der unabhängigen Kräfte statt, die versuchen, Prag zu beeinflussen oder der Besatzung zu entkommen.
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