Prag, die einstige Krone Böhmens, liegt inmitten dieses Chaos. Betritt man die Stadt, spürt man sofort die Schwere der Atmosphäre. Die prächtigen Straßen und Plätze, die einst von Gelehrten, Händlern und Künstlern belebt waren, sind nun gespenstisch leer oder von Flüchtlingen und Soldaten überrannt. Die prunkvollen Paläste der Altstadt stehen verlassen oder dienen als Quartiere für die Kriegsparteien, während ihre Mauern von den Narben unzähliger Belagerungen zeugen.
Doch der Krieg ist nur die sichtbare Bedrohung. Tief in den Katakomben und alten Gewölben Prags hat der Sodalitas Arcanum, ein Zirkel mächtiger Magier, ein Ritual entfesselt, das selbst die erfahrensten Gelehrten in Schrecken versetzt. Man sagt, dass die Luft in Prag schwer ist, durchdrungen von magischer Energie, die nicht nur die Lebenden bedroht, sondern auch die Toten ruhelos macht. Die berüchtigte "Pest der Toten" hat die Stadt in ihren eisigen Griff genommen. Wer stirbt, bleibt nicht lange tot – die Straßen sind nun von untoten Kreaturen bevölkert, die einst Bürger, Soldaten oder Bettler waren.
Als Reisender ist es schwer, Prag unbeschadet zu durchqueren. Die Stadt ist ein Labyrinth aus Barrikaden, Trümmern und tödlichen Gefahren. Trotz allem findet man in den Ruinen Spuren der einstigen Größe. Die Karlsbrücke, wenn auch schwer beschädigt, überspannt noch immer majestätisch die Moldau, und die Türme der Prager Burg ragen trotzig über der Stadt empor. Doch diese Schönheit ist vergänglich, überschattet von einer düsteren, unheilvollen Aura.
Wer Prag besucht, tut dies nicht ohne Grund – sei es auf der Suche nach uralten Schätzen, magischen Artefakten oder aus Verzweiflung, um dem Tod zu entkommen. Doch seien Sie gewarnt: Prag ist kein Ort für die Schwachen. In dieser Stadt herrscht der Tod, und wer nicht vorsichtig ist, findet sich bald in den Reihen derer wieder, die nie ganz tot sind.
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