Reist man nach Österreich in diesen dunklen Zeiten, so betritt man ein Land der Intrigen und des Schreckens. Von den majestätischen Alpen bis zu den weiten Ebenen Niederösterreichs ist der Krieg allgegenwärtig, doch es sind nicht allein die Heere und Belagerungen, die Österreich zu einem gefährlichen Pflaster machen. Die wahre Gefahr lauert hinter den prunkvollen Fassaden der Städte, besonders in Wien, der kaiserlichen Residenzstadt.
Wien, das glanzvolle Herz des Habsburgerreiches, ist auf den ersten Blick eine Stadt der Pracht und Macht. Ihre prächtigen Paläste, Kirchen und Plätze zeugen von der alten Welt des Adels und der Politik. Doch wer hinter diese schimmernde Oberfläche blickt, erkennt, dass Wien von einer anderen, viel dunkleren Macht beherrscht wird. In den verzierten Salons der Adligen werden keine bloßen höfischen Spiele mehr gespielt – hier weben die Vampire ihre finsteren Intrigen.
Die Adelsfamilien Wiens, von denen viele mit dem Fluch der Unsterblichkeit leben, regieren die Stadt im Verborgenen. Sie nutzen ihre Macht und ihre jahrhundertelangen Verbindungen, um den Krieg zu ihren Gunsten zu lenken, während sie zugleich ihre eigenen blutigen Fehden austragen. Als Reisender merkt man schnell, dass in Wien ein anderes Gesetz gilt. Die Nächte sind gefährlich, und es wird gemunkelt, dass der Kaiser selbst unter dem Einfluss dieser alten, blutdurstigen Wesen steht.
Tritt man des Nachts durch die Straßen Wiens, fühlt man sich unwillkürlich beobachtet. Schatten scheinen länger zu verweilen, das Lachen der Höflinge wirkt hohl, und manche Fensterläden schließen sich hastig, wenn man ihnen zu nahe kommt. Die Wiener Höfe und Paläste sind prachtvoll, doch die wahre Macht liegt bei den Vampirfürsten, die aus den Tiefen der Jahrhunderte aufsteigen, um die Geschicke der Stadt zu lenken.
Trotz dieser düsteren Wahrheit zieht Wien immer noch Menschen an – Gelehrte, die nach uraltem Wissen suchen, Alchemisten, die hoffen, von den unsterblichen Adligen zu lernen, und Abenteurer, die glauben, die Geheimnisse der dunklen Herrscher entschlüsseln zu können. Doch die Gefahr ist groß. Wer sich zu tief in das Netz der Wiener Politik und Intrigen verstrickt, läuft Gefahr, selbst zum Spielball der Unsterblichen zu werden – oder schlimmer noch, nie wieder das Licht des Tages zu sehen.
In Österreich ist der Krieg nicht nur eine Sache der Schlachtfelder. Hier, in den prunkvollen Hallen Wiens, wird er im Schatten geführt, zwischen den Lebenden und den Untoten, und niemand kann sich sicher sein, wer wirklich über Leben und Tod entscheidet.
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