Versteckt in einer unscheinbaren Seitengasse der Altstadt, weit weg von den Hauptstraßen und den neugierigen Blicken der Obrigkeit, liegt die Schwarze Küche – eine düstere, halb im Verborgenen gehaltene Taverne. Der Name stammt von der großen, offenen Feuerstelle in der Mitte des Raumes, an der ständig gekocht und Pläne geschmiedet werden – wenn auch nicht immer mit legalen Absichten.
Der Eingang ist unscheinbar, ein schweres Holzportal ohne Schild, nur gekennzeichnet durch den schwarzen Ruß, der an der Mauer daneben haftet. Beim Betreten umfängt die Besucher sofort ein schwerer, rauchiger Geruch von verbranntem Fleisch, altem Bier und abgestandener Luft. Der Raum ist spärlich beleuchtet, die wenigen Kerzen und Öllampen werfen flackernde Schatten auf die rohen Steinwände und die massiven Holzbänke.
Die Gäste sitzen eng gedrängt an schweren Tischen, an denen Karten- und Würfelspiele die Runden bestimmen, während leise, aber intensive Gespräche geführt werden. Eine kleine Bühne am hinteren Ende dient gelegentlich für Söldner, die ihre Dienste anpreisen, oder für Barden, die dunkle Balladen über Krieg und Verrat singen.
Die Feuerstelle in der Mitte des Raumes ist nicht nur zum Kochen da – oft genug brennen hier auch Papiere, Briefe oder Verträge, deren Inhalte für niemanden außer den Beteiligten bestimmt sind.
Die Schwarze Küche ist ein Sammelpunkt für all jene, die außerhalb der Gesetze der Stadt operieren: Söldner, Diebe, Informanten, Schwarzmarkthändler, Alchemisten mit fragwürdigen Tränken und gelegentlich auch verzweifelte Adelige oder Beamte, die ihre eigenen Schattenseiten haben.
Hier werden Bündnisse geschmiedet, Intrigen gesponnen und Geheimnisse gehandelt. Informationen sind die wahre Währung in der Schwarzen Küche, und ein gutes Wort beim Wirt kann oft mehr wert sein als eine volle Geldbörse. Vorsicht ist jedoch geboten: Jeder hier hat seine eigene Agenda, und Verrat liegt in der Luft wie der schwere Rauch des Feuers.
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